Vorbemerkungen
Inhalt
Analyse und Umfeld
Zeichenfindung
Spezifikation
Resume
Anhang


Umfeld und Analyse

Einleitung

Eine gestalterische Arbeit mit dem Thema Head-Mounted Display (HMD) anzugehen, scheint eine lohnenswerte Aufgabe zu sein. Virtuelle Realitäten sind in aller Munde und die unterschiedlichsten Erwartungen sind an diese Hochtechnologie geknüpft. Die Film-industrie zeigt in Filmen wie "Disclosure", "Strange Days", "The Lawnmover Man" Objekte, die solche Erwartungen in Bilder umsetzen. Science-Fiction-Autoren wie William Gibson oder Neal Stephenson liefern bildhaft formulierte Vorlagen für allerlei technisches Gerät, welches scheinbar nur noch der Hand eines Designers bedarf, damit Virtuelle Welten allen zugänglich werden. Dass dies nicht (in dieser Weise) geschieht, zeigen die heute am Markt erhältlichen Geräte. Ein Grund für den Widerspruch zwischen Fiktion und Tatsachen liegt in der Trennung zwischen technologischer Entwicklung und gestalterischer Arbeit auf diesem Gebiet. Die Frage nach Sinn oder Unsinn Virtueller Realitäten soll in dieser Arbeit nicht gestellt werden. Vielmehr ist es das Ziel, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nach dessen Maßstäben die Technik zu überprüfen. Durch den Gestaltungsprozess werden Lösungsmöglichkeiten für die erkannten Probleme angeboten. Dabei geht es, wie die Arbeit zeigen wird, nicht um die Entwicklung eines fertigen Produktes, sondern um die Vorarbeiten zu einer solchen Entwicklung. Diese Herangehensweise ergibt sich aus der Komplexität des Themas. Head-Mounted Displays bedürfen in ihrer Entwicklung einer fachübergreifenden Diskussion zwischen Technikern verschiedener Fachbereiche, Medizinern und Psychologen, Softwareentwicklern, Anwendern und Gestaltern. Die Teilnehmer einer solchen Diskussion bringen einerseits ihr spezifisches Fachwissen ein, müssen andererseits aber auch das Verständnis über die Grundlagen der anderen Fachgebiete mitbringen, um die anderen Positionen verstehen zu können. In dieser Arbeit werden aus der gestalterischen Position heraus Angebote gemacht, wobei die Arbeitsweise Grenzgänge in die genannten Fachbereiche einschließt.
HMDs bieten lohnenswerte gestalterische Aufgaben aus mehreren Gründen. Aus der egoistischen Sicht des Gestalters bietet sich hier die Möglichkeit, nahezu als "erster" ein Produkt zu bearbeiten. Einen anderen Anlass bietet der Fakt, dass sich HMDs schon dem Namen nach sehr nah am Menschen befinden und damit die Beziehung zwischen Mensch und Gerät eine wesentliche Rolle in der Bearbeitung spielen muss. Eine dritte Motivation ergibt sich aus technischer Sicht. Die ersten Überlegungen zu HMDs stammen aus den 60er Jahren. Bis heute befinden sich diese Geräte in ständiger Entwicklung. Dies bedeutet auch, dass für diese Geräte kaum Standardlösungen existieren, hier also ebenfalls Neuland betreten wird.

Bei dieser Entwicklung steht der Mensch als Benutzer dieser Geräte im Mittelpunkt. Für ihn soll ein technisches Hilfsmittel (eine Orthese) geschaffen werden, welches als Erweiterung seines Körpers genutzt und erlebt werden kann.

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