Motivation für das Projekt
taktile Rückkopplung in virtuellen Räumen
Während der Präsentation der Projekte "voxDesign" und "platform" auf der CeBIT 96 kam ich mit dem Physiker
Michael Deppe ins Gespräch. Da er an der Uni-Klinik in Münster Forschung im Bereich der Sensomotorik
betreibt, hatte er großes Interesse an taktilen Erfahrungen in virtuellen Räumen. Da wir in diesem Bereich keine
Erfahrungen gesammelt hatten und wir festgestellt haben, daß die monoskopische Darstellung zu feinmotorischen
Irritationen führen kann, entwickelte ich ein Konzept zu einer abstrakten taktilen Unterstützung von
Arbeiten in virtuellen Räumen.
Aus meiner Sicht war eine solche Entwicklung sinnvoll, da die meisten Geräte, die taktile Erfahrungen in der VR
vermitteln, entweder aus dem Bereich der Telerobotik stammen, wo sie als technische Gebilde die Simulation
unterstützen oder eigenständige Displays sein sollen (z.B. Phantomfinger;
Cybersex). Diese komplexen Anforderungen haben zur Folge, daß meistens ein eigener Umraum um den Nutzer
erschaffen wird, der seine Aktionsmöglichkeiten stark einschränkt.
Aus dem Grund sah ich mich dazu veranlaßt, aus diesem Gespräch ein Projekt zu machen, d.h. die
Erarbeitung einer Orientierungshilfe für die VR auf der Basis eines taktilen Ausgabegerätes
für den Arm-Hand-Bereich.
Sie soll es dem Nutzer von VR ermöglichen, virtuelle Eingabegeräte (z.B. das voxDesign-Menü) leichter bedienen zu
können. Die Minimalanforderungen sind:
- Es darf nur geringe Einschränkung der "normalen" Bewegungsfreiheit zur Folge haben.
- Durch die Signalübertragung sollte keine irreversible Veränderung der physischen Beschaffenheit des
Nutzers entstehen.
- Das taktile Ausgabegerät ist das Herzstück der Arbeit. Es ist das Element, das die Signale des Computers
an den Menschen übermittelt. Dementsprechend sollte der Charakter des Displays ausgearbeitet sein.
Neben seinen technischen und ergonomischen Aufgaben soll das Display den Stellenwert eines Erkennungszeichens
für Cybernauten einnehmen.
- Es muß eine Möglichkeit geschaffen werden, daß Informationen des Computers (Iris Crimson ohne eine parallele
Schnittstelle) an den externen Nervenstimulator übergeben werden können.
- Es muß ein virtuelles Environment vorhanden sein, das den Einsatz des taktilen Displays ermöglicht.